Sadhana – die Kunst, sich selbst immer wieder neu zu begegnen
Ich erinnere mich noch gut an meine Anfangszeit mit Sadhana. Ein Ritual vor Sonnenaufgang? Mein inneres Nachttier – eher Eule als Frühaufsteherin – war nicht begeistert. Plötzlich hatte mein Ego eine blühende Fantasie, wenn es um kreative Ausreden ging: zu kalt, zu früh, zu unbequem. Die Komfortzone ist erfinderisch, wenn es darum geht, ihre Grenzen zu verteidigen.
Aber mit der Zeit wurde es leichter. Die morgendliche Stille, die Magie des Neubeginns – es begann, mich zu verändern. Natürlich hilft eine gute Vorbereitung: ein leicht verdauliches Abendessen, ein klarer Plan und ein felsenfestes Commitment. Es geht nicht darum, zu wissen, was passieren wird. Es geht darum, es einfach zu tun – immer wieder. Sadhana ist ein inneres Detoxing, das Zeit braucht, bis das ganze System nachkommt. Again and again. Hinschauen, fühlen, da sein. Vertrauen.
Kundalini Yoga Sadhana – Eine kraftvolle tägliche Praxis
Was ist Sadhana?
Sadhana ist eine tägliche spirituelle Praxis, die einen heiligen Raum für Selbstentdeckung schafft. Sie verbindet uns mit unserer inneren Stärke, bringt Klarheit und baut eine tiefere Bewusstheit im Alltag auf. Im Kundalini Yoga gilt Sadhana als transformative Praxis, die Geist, Körper und Seele in Einklang bringt.
Die drei Phasen des Sadhana
Sadhana (Disziplin) – Die tägliche Praxis hilft, alte Muster zu durchbrechen und mehr Bewusstsein zu entwickeln.
Aradhana (Hingabe) – Durch regelmässige Praxis entsteht eine tiefere Verbindung mit der eigenen Essenz.
Prabhupati (Meisterschaft) – Ein Zustand innerer Balance, in dem wir unabhängig von äusseren Umständen in unserer Mitte bleiben.
FAQ: Sadhana im Kundalini Yoga verstehen
1. Warum sollte man Sadhana täglich praktizieren?
Die tägliche Praxis fördert Disziplin, Klarheit und Widerstandskraft. Sie hilft, unbewusste Muster zu klären, Stress abzubauen und das Nervensystem zu stärken. Es ist wie beim Zähneputzen, der Erfolg kommt mit der Konstanz.
2. Wann ist die beste Zeit für Sadhana?
Sadhana wird traditionell vor Sonnenaufgang praktiziert, in der sogenannten Amrit Vela, wenn die Welt noch still ist und der Schleier zwischen den Welten dünner, ist der Geist besonders empfänglich für Meditation.
3. Was beinhaltet eine Kundalini Yoga Sadhana?
Eine traditionelle Kundalini Yoga Sadhana umfasst:
Das Rezitieren des Japji Sahib, "The Song of the Soul": Ein morgendliches Gebet für spirituelle Verbindung. . Japji Sahib spricht die verschiedenen Aspekte des Geistes an, behandelt die Herausforderungen, die wir als Menschen kennen, und führt uns immer wieder zurück in die Verbindung.
Kriya (Yoga-Sequenz): Eine Reihe von Übungen zur Belebung des Körpers und zur Aktivierung der Energiezentren.
Meditation & Mantra: Das Singen von Mantras wirkt auf den Geist wie ein Meissel – es formt, klärt und richtet aus.
Entspannung: Eine Phase der Stille, um die Praxis zu integrieren und in sich zu ruhen.
4. Kann ich mein Sadhana an meinen Zeitplan anpassen?
Ja! Während ein vollständiges Sadhana etwa 2,5 Stunden dauert, kannst du es verkürzen, indem du wesentliche Elemente auswählst, z. B. eine kurze Kriya und das Chanten von Mantras. Wichtig ist die Regelmässigkeit der Praxis.
5. Wie kann ich mir einen geeigneten Raum für Sadhana schaffen?
Richte einen bestimmten Bereich in deinem Zuhause ein, der eine friedliche Atmosphäre hat. Es muss kein ganzes Zimmer sein – ein ruhiger Platz, an dem du dich wohlfühlst und dich konzentrieren kannst, reicht aus. Ein fester Raum erleichtert es, in einen meditativen Zustand zu kommen.
Kundalini Yoga in Zürich
Du kannst Sadhana in der Gruppe oder alleine praktizieren – und es gibt viele Möglichkeiten, Kundalini Yoga in Zürich zu erleben:
Yoga-Studios mit Kundalini-Klassen
Teacher Trainings für eine vertiefte Praxis
Kundalini Yoga Ausbildung um die Praxis selbst anzubieten
Fazit: Die Kraft des Sadhana erleben
Jeder Morgen ist ein neuer Anfang, eine Gelegenheit, sich mit dem höchsten Selbst zu verbinden. Es beginnt damit, zu fühlen, was gefühlt werden will. Wenn wir uns diesen Raum geben, lernen wir zu vertrauen – und genau dieses Vertrauen wird zu unserer Superkraft.
Fange mit einem kleinen Programm an und steigere es allmählich. Sadhana ist keine Frage der Perfektion, sondern des Commitments. Ob alleine oder in der Gruppe – es bringt Klarheit, innere Ruhe und lässt dich mehr und mehr bei dir selbst ankommen. Mach es so oder so – und lass dich überraschen.